Freitag, 13. Juni 2008

Learning 2.0 - Das Ende

Nun ist es also endlich geschafft: Ich habe die letzten Lektionen von Learning 2.0 absolviert und habe nun nur noch die Aufgabe, ueber meine Erfahrungen zu reflektieren und dann steht nichts mehr zwischen mir und meinem neuen MP3-Player!

Dieser Online-Kurs hat mir sehr, sehr viel gebracht. Ich bin im Hinblick auf die neuen Technologien des Web 2.0 (die mittlerweile ja gar nicht mehr so neu sind) wesentlich sicherer und es macht mir einfach Spass, in dem Bereich etwas auszuprobieren. Die Beruherungsaengste sind kleiner geworden und mittlerweile kann ich auch mit dem entsprechenden "Fachvokabular" um mich werfen und weiss zumindest, wovon die Leute reden, wenn ich auch noch nicht alles selbst ausproiebiert habe.

Deshalb ist mit diesem blogpost auch eigentlich kein Ende erreicht, sondern vielmehr ein neuer Anfang und ich freue mich schon sehr auf das, was da noch kommen mag.

Samstag, 7. Juni 2008

Wissen bewegen in Mannheim 2008

Der diesjährige Bibliothekartag in Mannheim war rundum gelungen. Das Konferenzcenter nicht so groß und nicht zu klein, die Räume meistens angemessen und die Themen der Vorträge sehr anregend und gut vorgetragen. Dieses Jahr hatte ich das Glueck an allen vier Tagen da sein zu koennen und habe das voll und ganz genossen.

Am Dienstag ging es gleich los mit der Podiumsdiskussion "Aendert Bologna die bibliothekarische Ausbildung" zu den neuen Moeglichkeiten wissenschaftliche Bibliothekarin zu werden. Die einzelnen Teilnehmer auf dem Podium haben eher brav ihre Positionen dargestellt, erst zum Schluss kam etwas Leben in die Bude durch kritische Beitraege aus dem Publikum.

Dann gab es erstmal eine lange Mittagspause, in der die wirklich schoene Umgebung des Wasserturms erkundet werden konnte. Leider sind die direkt benachbarten Cafes nicht wirklich auf Konferenzteilnehmer als Publikum eingestellt. Wie ist es wohl sonst zu erklaeren, dass nur eine Bedienung in der Mittagszeit anwesend ist und wir ca. 1,5 Stunden fuer eine Tasse Kakao gebraucht haben!

Aber dann ging es so richtig los mit "Wissensvermittlung im Benutzerdialog: Auskunft, Beratung, Oeffentlichkeitsarbeit". Hier haben sich die Organisatoren bei der Groesse des Raumes leider total verkalkuliert, der war naemlich viel zu klein, dafuer waren die Vortraege umso anregender. Besonder die Beitraege aus Dortmund (Engelkenmeier: Schoene neue PR-Welt? Weblogs in der Oeffentlichkeitsarbeit) und Berlin (Hobohm/Werner: Nutzerbefragung als studentisches Managementprojekt:.... Philologische Bibliothek der FU Berlin) waren mehr als interessant. In den schoenen, geisteswissenschaftlichen Bereichsbibliotheken gibt es anscheinend ueberall die gleichen Probleme: die Arbeitsplaetze werden bereits fruehmorgens von Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern und Medizinern belegt und wenn die Geisteswissenschaftler dann spaeter aus ihren Veranstaltungen kommen, ist kein Platz mehr frei! Der Schluss, der in Berlin gezogen wurde (Wie koennen wir die eigentlichen "Heimat"-Bibliotheken besser machen) fand ich besonders interessant, da sonst ja eher darueber nachgedacht wird, wie man die sog. "Fremdnutzer" vergraulen kann.

Am Donnerstag ging es morgens los mit "Management und betriebliche Steuerung von Oeffentlichen Bibliotheken", ein Thema, das auf den ersten Blick fuer eine WB'lerin nicht ganz zutreffend ist, aber die angesprochenen Themen fand ich sehr interessant, besonders der Beitrag aus Muenster zum Thema "Alle koennen vieles - Personalentwicklung durch Hospitation". Auch in unserem grossen Bibliothekssystem, das gerade erst allmaehlich zusammenwaechst, koennte durch so ein Programm mehr Verstaendnis fuer die verschiedenen Arbeitsplaetze und -weisen in Zentrale und Bereichsbibliotheken geweckt werden. Und es waere sehr interessant, mal in Bereiche reinschnuppern zu koennen, mit denen man normalerweise so rein gar nichts zu tun hat.

Am Nachmittag kam dann gleich das naechste grosse Thema, das uns schon laenger auf den Naegeln brennt: "Best Practice bei der Vermittlung von Informationskompetenz fuer Studierende: Modelle und ihre Bewertung". Da waren besonders die letzten beiden Vortraege von Herrn Schoenbeck und Frau Rockenbach interessant, die die altbekannten Modelle und Vorstellungen gegen den Strich gebuerstet haben. Gratulation an die Planer, die dieser Veranstaltung eine ganz besondere Dramaturgie gegeben haben. Da auch ich mit unseren altbekannten Bibliotheksfuehrungen mehr als unzufrieden bin, wuerde ich den Ansatz von Frau Rockenbach sehr gerne ausprobieren. Aber ich werde mir auch ganz sicher das Online-Tutorial "Vision" ansehen, das wir leider mangels Internetverbindung (wie kann das sein in einem so modernen Konferenzzentrum?) nicht live sehen konnten.

Am Donnerstag ging es dann sehr unterkuehlt weiter, womit bei dem Titel "Shakers and movers of information - Where do we stand internationally?" nicht unbedingt zu rechnen war. Der Mozartsaal war aber leider so riesig und so wenig besetzt, dass er mehr einer Tiefkuehltruhe glich. Ich habe aber trotzdem bis zum Ende ausgehalten und habe ein paar sehr interessante und plastische Eindruecke von den Studierendengenerationen bekommen, mit denen wir es demnaechst an den Universitaeten zu tun haben. Und die Befuerchtung, dass wir ihnen mit unseren teils sehr komplizierten Recherchemoeglichkeiten nicht mehr kommen koennen.

Am Nachmittag ging es dann um "Neue Entwicklungen in Studium und Ausbildung" und um "Best Practice in der Veranstaltungsarbeit". Leider habe ich den Film "The Hollywood Librarian" verpasst, hoffe aber sehr, dass die DVD recht bald zu kaufen ist.

Am Freitag gab es zum Abschluss nochmal ein Web 2.0-Thema: "Wissensorganisation mit Instrumenten des Web 2.0". Da wir auch darueber nachdenken, ein Wiki zur internen Wissensorganisation aufzusetzen, war der Vortrag von Frau Ziller aus Heilbronn natuerlich besonders interessant. Ihre Vorgehensweise, einen Punkt im Wiki zu haben, den jede regelmaessig anschauen muss (hier: die Dienstplaene), ist eine Ueberlegung wert, da ein Wiki ja nur von der Nutzung und der Partizipation lebt.

Die Podiumsdiskussion zum Abschluss musste ich mir aus den bekannten klimatischen Gruenden leider sparen, da sie im Mozartsaal stattfand, der leider wiederum nicht zu ueppig besetzt war. Das ist aber bei dieser Groesse auch kein Wunder.

Mein Fazit: Vier Tage mit unzaehligen Anregungen, Ideen, guten Gespraechen - ich freu mich schon auf naechstes Jahr!